Beginn der MKL
Bereits 1820 unter Pfarrer Fidel Breyer und später unter Pfarrer Alois Müller wurden in Lachen schon Blechblasinstrumente zum Gottesdienst gespielt. Georg Haas spielte das Klapphorn und war zugleich “1. Direktor”. 1849 trat Johannes Diebolder die Position des “2. Direktors” an. Unter seiner Regie wurde im Jahre 1851 das Ritterschasupiel “Elsbeth von Rehlingen” aufgeführt. Dazu wurde Streichmusik gespielt, was damals auf dem Lande eine Seltenheit war. Der Nachfolger Josef Anton Ehleuter führte die Harmoniemusik ein, dh. zu den Blechblasinstrumenten kamen noch Klarinetten und Piccoloflöten dazu. Aufgrund Militärdienstes, Wegzug und Krieg gieng die Mitgliederzahl der Kapelle stark zurück. Dennoch konnten sie zum Kriegsende große Fiedensfeste auf dem Theinselberg und in Ottobeuren mitgestalten. Das Jahr 1877 wurde als Wiedergeburt der MK Lachen bezeichnet. Junge Musiker waren herangebildet, neue Instrumente gekauft und fortan beteiligten sich auch die älteren Musiker wieder häufiger und mit mehr Freude an den öffentlichen Auftritten. Nach 32 Jahren übergab Josef Anton Ehleuter seinen Taktstock an seinen Sohn Franz Josef Ehleuter. Nachfolgende Dirigenten waren ab 1897 Anton Zettler und ab 1904 Peter Riegg.
1923 – Eine zweite Kapelle entsteht
Bei der Hochzeit des Heinrich Einsiedler aus Moosbach spielte erstmals eine neugegründete Musikkapelle Herbishofen auf. Noch im selben Jahr vereinigten sich die Musikkapellen Herbishofen und Benningen unter der Leitung von Julius Gratz. Es trat also eine Situation ein, die sich später nochmals wiederholen sollte: zwei Musikkapellen existierten zu gleicher Zeit. Die Mk Lachen existierte noch bis 1931. Die übrigen Musiker schlossen sich der Mk Benningen-Herbishofen an. Mit Beginn des 2. Weltkrieges musste auch der Spielbetrieb dieser Musikkapelle eingestellt werden, da die meisten jungen Musiker an der Front oder bereits gefallen waren.
Ab 1945 – Musik nach Kriegsende
Gleich nach Kriegsende machten sich wieder einige verantwortungsbewusste Musiker daran, neue junge Leute auszubilden und ein Grundstein für eine lange und ereignisreiche musikalische Zeit wurde gelegt. Unermüdlich leitete erst Lorenz Steidele, zwischenzeitlich Franz Schwab und dann der junge, talentierte und engagierte Musiker Georg Schwarz die Musikkapelle. Höhepunkte in den 60er und 70er Jahren waren gewiss die Ausrichtung des Bezirksmusikfestes 1966 anlässlich des 120jährigen Jubiläums und das Fest des 125jährigen Bestehens der Musikkapelle.
1980 – Wieder zwei Kapellen in einer Gemeinde
Das Jahr 1980 begann bei der Musikkapelle mit einer Palastrevolution. Einige der aktiven Musiker wünschten sich einen neuen Dirigenten. Bei der Generalversammlung kam es zu einer Abstimmung unter den Aktiven, wobei sich eine einfache Mehrheit für den bisherigen musikalischen Leiter Georg Schwarz entschied. Die Folge dieser Entscheidung war, dass sich ein Teil der Musikanten absetzte und die „Schmittbachmusikanten“ unter Dirigent Horst Högg gründete. Lachen hatte also wieder zwei Musikkapellen und dazu noch eine „Rentnerband“. Später halfen sich die beiden Kapellen bei Konzerten immer wieder gegenseitig aus. Bei Wertungsspielen in Ottobeuren, Wolfertschwenden und Benningen holte sich die junge, motivierte Kapelle in der Oberstufe immer ausgezeichnete Beurteilungen.
1996 – Bezirksmusikfest zum 150jährigem Jubiläum
Das Jahr 1996 sollte für die Musikkapelle Lachen zu einem echten Höhepunkt werden. 35 aktive Musiker und 84 passive Mitglieder hatten vor, das 150jährige Jubiläum der Kapelle mit dem Ausrichten des 38. Bezirksmusikfestes zu feiern. Hierfür wurde ein fast 14-Tage dauerndes Fest organisiert mit Wertungsspielen, einem Rock- und Popfestival, Musikantenfrühschoppen, einem Festakt und am Ende das eigentliche Bezirsmusikfest mit zwei Festabenden und einem Massenchor mit Umzug.
ab 1997 – eine neuer Dirigent und eine neues Vereinsheim
Neuer Dirigent wurde ab 1997 Wolfgang Schrimpf aus Ottobeuren. Schon bald überredete er Konrad Krön, ihm als zweiter Dirigent zur Seite zu stehen. Unter Konrad Krön rückte die Jugendarbeit in den Vordergrund und die Besetzung wurde in das eines sinfonischen Blasorchesters umgerüstet.
2001 wurde das neue Vereinsheim in Lachen eingeweiht.
Im Jahr 2003 übernahm Alois Hänsler den Vorstandschaftsposten.
2005 stellten die Musikerinnen erstmals mehr als fünfzig Prozent der Gesamtmusiker, ein Grund, eine neue Damentracht anzuschaffen.
2008 durfte die Mk Lachen Bayern auf der “Grünen Woche” Woche repäsentieren.
2009 krönten zwei Topereignisse das Musikerjahr: Der Sieg beim Bayerischen Landesentscheid der Mittelstufe in Unterschleißheim und die Aufführung der “Missa Katharina” mit den Chören Stiftschor Bad Grönenbach (Ulli Willer), Cantus Firmus Chor Ottobeuren (Bastian Bruckner), Kirchenchor Sankt Afra Lachen (Gabriele Prexl) und Kirchenchor Wolfertschwenden/Niederdorf (Katrin Gabler).
Zwischenzeitlich übernahmen für kurze Zeit die Dirigenten Peter Oswald und Bernhard Peter den Dirigentenstab. Zudem nahm die Jugendkapelle unter Leitung von Alois Hänsler von Jahr zu Jahr einen wichtigeren Platz in der Konzertgestaltung ein.
ab 2013 – Führungswechsel
Die Vorstandschaft der Musikkapelle Lachen bildete ab 2013 ein Führungsduo mit Martina Harder und Corinna Richer, das Amt des zweiten Vorsitzenden übernahm Markus Stephan. 2014 kündigte Konrad Krön seinen Rücktritt an, daher hatte in diesem Jahr die Dirigentensuche Priorität. Zum Jahreskonzert in Benningen konnte die Kapelle dann schon mit dem neuen Dirigenten Erhard Schneider antreten. Mit ihm konnte die stetige musikalische Weiterentwicklung weitergeführt werden und die Musikkapelle präsentiert sich seither als Oberstufenkapelle mit rund 60 aktiven MusikerInnen.
Dies waren nur Auszüge aus der Chronik der Musikkapelle Lachen zum 170jährigen Jubiläum. Vielen Dank an den Chronisten Georg Grimm, der diese im Jahr 2016 so ausführlich verfasst hat!
Die Langfassung könnt ihr im Folgenden lesen: